Fußball EM 2008 in Österreich/Schweiz

Austragungsort der 13. Fußballeuropameisterschaft waren zwei Länder – vom 7. Juni bis zum 29. Juni 2008 fand die EM in Österreich und der Schweiz statt. Bei der ersten EM in den beiden Staaten triumphierte die spanische Nationalmannschaft auf ganzer Länge und wurde Fußball-Europameister 2008. Es sollten die Siege bei der Weltmeisterschaft 2010 und der Fußball-Europameisterschaft 2012 folgen. Neben dem Gewinn ihres zweiten EM-Titels konnte das spanische Team auch den besten Torschützenkönig und den besten Spieler stellen. Ein rundum erfolgreiches Turnier für die spanische Elf.

Doch auch die deutsche Nationalmannschaft hatte einen starken Auftritt in den Nachbarländern. Nach den enttäuschenden Turnierverläufen der letzten Europameisterschaften konnten die Mannschaft von Jogi Löw in das EM-Finale einziehen. Dort zogen die Kicker mit Michael Ballack, Bastian Schweinsteiger & Co. dann aber den Kürzeren.

UEFA Präsident Michel Platini mit dem UEFA EURO 2008 Fußball . AFP PHOTO / DIETER NAGL
UEFA Präsident Michel Platini mit dem UEFA EURO 2008 Fußball . AFP PHOTO / DIETER NAGL

Wie spielte Deutschland bei der EM 2008?

DatumTeam 1Erg.Team 2
🔶 Gruppe B08.06.2008Deutschland2:0 (1:0)Polen
🔶 Gruppe B12.06.2008Kroatien2:1 (1:0)Deutschland
🔶 Gruppe B16.06.2008Österreich0:1 (0:0)Deutschland
🔶 Viertelfinale19.06.2008Portugal2:3 (1:2)Deutschland
🔶 Halbfinale25.06.2008Deutschland3:2 (1:1)Türkei
🔶 Finale29.06.2008Deutschland0:1 (0:1)Spanien

Gastgeber: Österreich und Schweiz
Teilnehmerzahl: 16
Gewinner: Spanien
Finalist: Deutschland
Torschützenkönig: David Villa (4 Tore)

Verlauf des Turniers mit Spielplan & Ergebnisse

Auch bei der 13. Europameisterschaft traten erneut, wie bereits in den Jahren zuvor, 16 Teams in der Endrunde gegeneinander an. Zunächst wurden in der Gruppe die Teilnehmer für die KO-Runde ausgespielt.

In der ersten Gruppe konnten sich die Portugiesen und die Türkei durchsetzen. Beide Mannschaften gewannen zweimal und verloren lediglich ein Spiel. Die tschechische Elf und die Schweizer Nationalmannschaft mussten den Weg nach Hause antreten.

EM 2008 Tabelle Gruppe A

#MannschaftSp.S.U.N.ToreDif.Pk.
1Portugal32015:326
2Türkei32015:506
3Tschechien31024:6-23
4Schweiz31023:303

In der Gruppe B landete die deutsche Nationalmannschaft auf dem zweiten Platz, der für die Teilnahme am Viertelfinale berechtigte. Lediglich der kroatischen Elf mussten die Deutschen Vortritt lassen, da diese alle Spiele gewann.

EM 2008 Tabelle Gruppe B

#MannschaftSp.S.U.N.ToreDif.Pk.
1Kroatien33004:139
2Deutschland32014:226
3Österreich30121:3-21
4Polen30121:4-31

In der Gruppe C kam die niederländische Nationalmannschaft Oranje souverän weiter. Für den Zweitplatzieren Italien genügte übrigens ein Sieg, ein Unentschieden und eine Niederlage für die Qualifikation für das Viertelfinale.

EM 2008 Tabelle Gruppe C

#MannschaftSp.S.U.N.ToreDif.Pk.
1Niederlande33009:189
2Italien31113:4-14
3Rumänien30211:3-22
4Frankreich30121:6-51

Die Nationalmannschaften Russlands und Spaniens komplettierten das Teilnehmerfeld für das Viertelfinale. Für die gastgebenden Mannschaften aus Österreich und der Schweiz reichte es nicht.

EM 2008 Tabelle Gruppe D

#MannschaftSp.S.U.N.ToreDif.Pk.
1Spanien33008:359
2Russland32014:406
3Schweden31023:4-13
4Griechenland30031:5-40

Lediglich Deutschland konnte sich im Viertelfinale in der regulären Spielzeit gegen den Gegner aus Portugal durchsetzen. In allen anderen Viertelfinalspielen brachte erst die Verlängerung oder das Elfmeterschießen die Entscheidung. Dann standen die Teilnehmer für das Halbfinale fest: neben Deutschland konnten auch die Türkei, Russland und Spanien weiter vom großen Coup träumen.

Im ersten Halbfinale gewann das Team von Jogi Löw wie schon im Viertelfinale mit 3:2. Etwas souveräner konnte sich die spanische Elf im zweiten Spiel durchsetzen. Mit 3:0 formulierten die Spanier klare Ansprüche auf den EM-Titel. Das darauffolgende Finale zwischen Deutschland und Spanien gewannen dann die Spanier durch ein Tor von Fernando Torres.

EM 2008 in Österreich/Schweiz Spielplan & Ergebnisse

DatumTeam 1Erg.Team 2
🔶 Gruppe A07.06.2008Schweiz0:1 (0:0)Tschechien
🔶 Gruppe A07.06.2008Portugal2:0 (0:0)Türkei
🔶 Gruppe A11.06.2008Tschechien1:3 (1:1)Portugal
🔶 Gruppe A11.06.2008Schweiz1:2 (1:0)Türkei
🔶 Gruppe A15.06.2008Schweiz2:0 (0:0)Portugal
🔶 Gruppe A15.06.2008Türkei3:2 (0:1)Tschechien
🔶 Gruppe B08.06.2008Österreich0:1 (0:1)Kroatien
🔶 Gruppe B08.06.2008Deutschland2:0 (1:0)Polen
🔶 Gruppe B12.06.2008Kroatien2:1 (1:0)Deutschland
🔶 Gruppe B12.06.2008Österreich1:1 (0:1)Polen
🔶 Gruppe B16.06.2008Österreich0:1 (0:0)Deutschland
🔶 Gruppe B16.06.2008Polen0:1 (0:0)Kroatien
🔶 Gruppe C09.06.2008Rumänien0:0 (0:0)Frankreich
🔶 Gruppe C09.06.2008Niederlande3:0 (2:0)Italien
🔶 Gruppe C13.06.2008Italien1:1 (0:0)Rumänien
🔶 Gruppe C13.06.2008Niederlande4:1 (1:0)Frankreich
🔶 Gruppe C17.06.2008Frankreich0:2 (0:1)Italien
🔶 Gruppe C17.06.2008Niederlande2:0 (0:0)Rumänien
🔶 Gruppe D10.06.2008Spanien4:1 (2:0)Russland
🔶 Gruppe D10.06.2008Griechenland0:2 (0:0)Schweden
🔶 Gruppe D14.06.2008Schweden1:2 (1:1)Spanien
🔶 Gruppe D14.06.2008Griechenland0:1 (0:1)Russland
🔶 Gruppe D18.06.2008Griechenland1:2 (1:0)Spanien
🔶 Gruppe D18.06.2008Russland2:0 (1:0)Schweden
🔶 Viertelfinale19.06.2008Portugal2:3 (1:2)Deutschland
🔶 Viertelfinale20.06.2008Kroatien1:3 (0:0, 0:0, 1:1) i.E.Türkei
🔶 Viertelfinale21.06.2008Niederlande1:3 (0:0, 1:1) n.V.Russland
🔶 Viertelfinale22.06.2008Spanien4:2 (0:0, 0:0, 0:0) i.E.Italien
🔶 Halbfinale25.06.2008Deutschland3:2 (1:1)Türkei
🔶 Halbfinale26.06.2008Russland0:3 (0:0)Spanien
🔶 Finale29.06.2008Deutschland0:1 (0:1)Spanien

EM Stadien der EM 2008 in Österreich/Schweiz

StadionStadtLandKapazität
Ernst-Happel-StadionWienÖsterreich48.500
Hypo Group ArenaKlagenfurtÖsterreich32.000
LetzigrundZürichSchweiz26.600
St. Jakob-ParkBaselSchweiz38.512
Stade de GenèveGenfSchweiz30.084
Stade de SuisseBernSchweiz32.000
Stadion Wals-SiezenheimWals-SiezenheimÖsterreich31.895
Tivoli NeuInnsbruckÖsterreich16.008

Der Europameister

2008 gewann Spanien zum zweiten Mal in ihrer Geschichte die Europameisterschaft. Das überaus gut besetzte Team gewann souverän und wurde der 13. Europameister. Vor allem der Mittelfeldspieler Xavi und David Villa glänzten bei der Europameisterschaft 2008. So kam es, dass Xavi zum besten Spieler des Turniers gewählt wurde, während David Villa mit vier Toren der erfolgreichste Torschütze bei der Endrunde in Österreich und der Schweiz war.

Der Spanier Iker Casillas (C) hält den Pokal der Euro 2008, den Weltcup-Pokal am 11.July 2010 in Johannesburg und den Pokal der Euro 2012 in Kiev. AFP PHOTO / OLIVER LANG/JAVIER SORIANO/FRANCK FIFE
Der Spanier Iker Casillas (C) hält den Pokal der Euro 2008, den Weltcup-Pokal am 11.July 2010 in Johannesburg und den Pokal der Euro 2012 in Kiev. AFP PHOTO / OLIVER LANG/JAVIER SORIANO/FRANCK FIFE

Der deutsche Kader – wer spielte?

Bei der EM 2008 stand Jens Lehmann vom FC Arsenal im Tor der deutschen Nationalmannschaft. Lehmann bestritt alle sechs Spiele bis zum Einzug ins Endspiel der EM 2008.

In der Abwehr sorgten Christoph Metzelder, Per Mertesacker, Philipp Lahm sowie Marcell Jansen für einen starken Defensivverbund. Doch auch Arne Friedrich und Clemens Fritz kamen auf vier Spiele bei der EM-Endrunde.

Im Mittelfeld führte erneut Kapitän Michael Ballack die deutsche Nationalelf an. Neben ihm waren es auch Tim Borowski und Thorsten Frings von Werder Bremen sowie Thomas Hitzlsperger und Bastian Schweinsteiger, die viele Spiele im Turnier absolvierten. Das stark besetzte deutsche Mittelfeld trug einen entscheidenden Teil zum letztendlichen Finaleinzug Deutschlands bei.

Im Sturm der deutschen Mannschaft trafen lediglich die beiden Bayern Stürmer. Miroslav Klose und Lukas Podolski waren mit 2 bzw. 3 Turniertreffern die besten Torschützen in der deutschen Mannschaft.

Trainer der Nationalmannschaft war bereits bei der EM 2008 der heute immer noch aktive Bundestrainer Joachim Löw. Die EM 2008 war sein erstes Turnier als Chefcoach, nachdem er bei der WM im eigenen Land im Jahr 2006 noch Jürgen Klinsmann assistierte. Den Assistenzjob übernahm Hansi Flick.

Deutschland gegen Polen in Klagenfurt - Vorrunde der EM 2008 (eigenes Foto)
Deutschland gegen Polen in Klagenfurt – Vorrunde der EM 2008 (eigenes Foto)

DFB Kader bei der EM 2008

RNNameVereinGeb
Torhüter
23René AdlerBayer Leverkusen15.01.1985
12Robert EnkeHannover 9624.08.1977
1Jens LehmannArsenal FC10.11.1969
Abwehr
3Arne FriedrichHertha BSC29.05.1979
4Clemens FritzWerder Bremen07.12.1980
2Marcell JansenBayern München04.11.1985
16Philipp LahmBayern München11.11.1983
17Per MertesackerWerder Bremen29.09.1984
21Christoph MetzelderReal Madrid05.11.1980
5Heiko WestermannFC Schalke 0414.08.1983
Mittelfeld
13Michael BallackChelsea FC26.09.1976
18Tim BorowskiWerder Bremen02.05.1980
8Torsten FringsWerder Bremen22.11.1976
15Thomas HitzlspergerVfB Stuttgart05.04.1982
19David OdonkorReal Betis21.02.1984
6Simon RolfesBayer Leverkusen21.01.1982
7Bastian SchweinsteigerBayern München01.08.1984
14Piotr TrochowskiHamburger SV22.03.1984
Sturm
9Mario GomezVfB Stuttgart10.07.1985
11Miroslav KloseBayern München09.06.1978
22Kevin KurányiFC Schalke 0402.03.1982
10Oliver NeuvilleBor. Mönchengladbach01.05.1973
20Lukas PodolskiBayern München04.06.1985
Trainer
Joachim Löw03.02.1960
Co-Trainer
Hansi Flick24.02.1965
Torwart-Trainer
Andreas Köpke12.03.1962
Fitness-Trainer
Oliver Bartlett08.03.1969
Chad Forsythe08.06.1973
Masaya Sakihana13.06.1974
Mark Verstegen09.06.1969

Die deutschen EM 2008 DFB-Trikots

Schwarz-Weiß und ein auffälliger Brustring – das sind die Eckdaten für das Heimtrikot der deutschen Nationalmannschaft bei der EM 2008. Beim Jersey dominierte überwiegend wieder die weiße Farbe. Lediglich am Kragen und an den Ärmeln befanden sich schwarze Akzente. Dazu kam ein auffälliger Brustring auf der Vorderseite des Trikots in den Nationalfarben Schwarz-Rot-Gold. In der Mitte der Brust befand sich das Adidas-Logo, während links und rechts das DFB-Emblem sowie die Rückennummer positioniert waren.

Nachdem im Großteil der EM-Historie das Auswärtstrikot überwiegend grün war, entschieden sich die Verantwortlichen im Jahr 2004 für eine rot-schwarze Variante. Drei breite Vertikalstreifen in den Farben Schwarz und Rot prägten das EM 2008 Auswärtstrikot.

Freundschaftspiel gegen Weißrussland am 27.Mai 2008 im roten DFB-Trikot. AFP PHOTO / JOHN MACDOUGALL
(V.l.n.r.) Der deutsche Mittelfeldspieler Torsten Frings, der deutsche Mittelfeldspieler Michael Ballack, der deutsche Verteidiger Philipp Lahm, der deutsche Stürmer Miroslav Klose und der deutsche Mittelfeldspieler David Odonkor laufen nach ihrem zweiten Tor während des internationalen Freundschaftsspiels Deutschland gegen Weißrussland am 27. Mai 2008 in Kaiserslautern im Vorfeld der Fußball-Europameisterschaft 2008 in Österreich und der Schweiz zum Mittelfeld. Das Spiel endete mit einem 2:2-Unentschieden. AFP PHOTO / JOHN MACDOUGALL
DFB Heimtrikot bei der EM 2008
DFB Awaytrikot bei der EM 2008

FAQ’S zur Fußball EM 2008

Was war besonders an der EM 2008 in Österreich und der Schweiz? Die EM 2008 war bemerkenswert, da sie das erste Mal in Österreich und der Schweiz stattfand. Spanien gewann den Titel, was den Beginn ihrer Dominanz im internationalen Fußball markierte, gefolgt von weiteren Siegen in der WM 2010 und der EM 2012. David Villa wurde Torschützenkönig, und Xavi erhielt die Auszeichnung als bester Spieler des Turniers.

Wie schnitt die deutsche Nationalmannschaft bei der EM 2008 ab? Deutschland hatte bei der EM 2008 einen starken Auftritt. Unter der Leitung von Jogi Löw erreichte das Team das Finale, unterlag jedoch Spanien. Trotz der Niederlage war es eine bedeutende Verbesserung gegenüber den vorherigen Europameisterschaften, und Spieler wie Michael Ballack und Bastian Schweinsteiger zeigten herausragende Leistungen.

Welche Mannschaften zeichneten sich während der EM 2008 aus? Neben dem Gewinner Spanien und dem Finalisten Deutschland, zeigten auch andere Teams beeindruckende Leistungen. Portugal und die Türkei dominierten in Gruppe A, während die Niederlande und Italien in Gruppe C erfolgreich waren. Russland und Spanien qualifizierten sich aus Gruppe D. Besonders bemerkenswert waren die entscheidenden Spiele im Viertelfinale und Halbfinale, wo Spanien und Deutschland ihre Überlegenheit zeigten.

Wer schreibt hier?

  • Nils Römeling

    Nils Römeling, seit 2006 aktiv, hat sich als Autor und Betreiber mehrerer angesehener Fußballwebseiten etabliert. Diese Plattformen bieten umfassende Berichterstattung über diverse Aspekte des Fußballs – von der deutschen Nationalmannschaft über die Bundesliga bis hin zu internationalen Begegnungen und dem Frauenfußball. Er hatte das Privileg, bedeutende Fußballereignisse wie die Weltmeisterschaften 2010, 2014 und 2022 sowie die Europameisterschaften 2016 und 2021 live zu erleben und darüber zu berichten. In seiner Freizeit unterstützt er leidenschaftlich den FC Augsburg und besucht regelmäßig Spiele im Stadion.

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